Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Juni 2025

Jun 13 2025

Frühzeitiger Abbruch der adjuvanten Immuntherapie bei Melanom (NEWSBLOG 2025)

Die adjuvante Behandlung mit Anti-PD1-Antikörpern hat sich als wirksam erwiesen, um das Rezidivrisiko bei Patienten mit reseziertem metastasiertem Melanom zu verringern. Ob eine vollständige Behandlungsdauer von 12 Monaten notwendig ist, um den vollen klinischen Nutzen zu erzielen, ist bislang unklar. Aus dem prospektiven, multizentrischen Real-World-Hautkrebsregister ADOREG wurden Daten von 620 Patientinnen analysiert, die eine adjuvante Behandlung mit Nivolumab oder Pembrolizumab bei reseziertem Melanom im Stadium III/IV nach AJCCv8 abgeschlossen hatten. Das rezidivfreie Überleben (RFS) und das Gesamtüberleben (OS) wurden zwischen Patienten mit regulärer Behandlungsdauer (52 ± 4 Wochen; n = 229) ohne Krankheitsrückfall während der Therapie (Gruppe A1) und solchen mit vorzeitigem Behandlungsende (<48 Wochen; n = 214, Gruppe B) verglichen. Patienten mit Rezidiv während der adjuvanten Therapie wurden in Gruppe A2 eingeordnet. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 26,0 Monate. Gründe für die frühzeitige Beendigung waren in 45,3 % (n = 97) therapiebedingte Nebenwirkungen und in 54,7 % (n = 117) andere Gründe als Toxizität. Die 2-Jahres-RFS-Rate betrug 72,4 % (95 % CI, 68,5–76,3) in Gruppe B und 51,5 % (95 % CI, 48,8–54,2) bei Patientinnen mit regulärer bzw. geplanter regulärer Behandlungsdauer (A1 plus A2). Bei ausschließlicher Betrachtung der Patienten ohne Rückfall während der adjuvanten Behandlung (A1) lag die RFS-Rate signifikant höher bei 84,1 % (95 % CI, 81,5–86,7). Wurden nur Rezidive >12 Monate nach Therapiebeginn berücksichtigt, zeigte sich ein Trend zu besserem RFS bei Patienten mit regulärer Behandlungsdauer. Als Fazit scheint bei Patienten mit reseziertem metastasiertem Melanom eine kürzere Behandlungsdauer mit Anti-PD1-Antikörpern nicht mit einem schlechteren Behandlungsergebnis assoziiert zu sein.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2025 Mar 22. http://doi.org/10.1111/jdv.20650.

Early termination does not negatively impact the outcome of adjuvant immunotherapy in melanoma.

Tomsitz D, Livingstone E, Loquai C, Kaatz M, Leiter U, Schilling B, Terheyden P, Hassel J, Sachse M, Ulrich J, Dippel E, Meiss F, Pföhler C, Kreuter A, Herbst R, Weichenthal M, Zimmer L, Meier F, Rauschenberg R, Mohr P, Brunnert F, von Wasielewski I, Gutzmer R, Schadendorf D, Berking C, Ugurel S, Heinzerling L.

Jun 11 2025

Invasives Plattenepithelkarzinom nach topischem 5-FU (NEWSBLOG 2025)

5-Fluorouracil (5FU) ist eine weit verbreitete Therapie bei Feldkanzerisierung. Das Auftreten von kutanem Plattenepithelkarzinom (cSCC) nach einer 5FU-Behandlung ist bisher nur unzureichend beschrieben. Diese Veröffentlichung berichtet über fünf Patientinnen und Patienten mit eruptiv auftretenden cSCCs unterschiedlicher Schweregrade nach einer Behandlung mit 5FU bei Feldkanzerisierung. Die Patientengruppe (3 Frauen, 2 Männer; Medianalter 74 Jahre) wurde mit 5FU behandelt. Vier der Betroffenen, darunter zwei Empfänger solider Organtransplantate, erhielten eine immunsuppressive Therapie. Die eruptiven cSCCs entwickelten sich innerhalb von 3 Wochen bis 3 Monaten nach Beginn der 5FU-Behandlung, meist im behandelten Hautareal. Eruptive cSCCs stellen eine bislang wenig charakterisierte Nebenwirkung der topischen 5FU-Therapie dar. Entzündliche Prozesse und Immunmodulation könnten zur Pathogenese beitragen.

Quelle:

Clin Exp Dermatol. 2025 Feb 27:llaf101. http://doi.org/10.1093/ced/llaf101.

Paradoxical Development of Reactive Squamous Atypia and Aggressive, Invasive Squamous Cell Carcinoma Following 5-Fluorouracil for Field Cancerization with

Concurrent Immunomodulation.

Jaklitsch E, Crow LD, Petty A, Martinez E, Whitley MJ, Myers SA, Feng J, Carter JB, Jambusaria-Pahlajani A, Oh KS, Ho J, Pugliano-Mauro M.

Jun 08 2025

Exzision plus PDT bei periokulärem Basalzellkarzinom (NEWSBLOG 2025)

In jüngerer Zeit hat sich die photodynamische Therapie mit Aminolävulinsäure (ALA-PDT) als nicht-invasive Behandlungsmethode für BCC im Gesichtsbereich etabliert. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit der Heilung per Sekundärintention nach Tumorexzision in Kombination mit ALA-PDT bei periokulärem BCC zu evaluieren. Insgesamt wurden 16 Patientinnen und Patienten mit periokulärem BCC aus einem akademischen, großstädtischen Krankenhaus in die Studie eingeschlossen. Alle erhielten eine Tumorresektion mit schmalem Sicherheitsabstand in Kombination mit topischer ALA-PDT. Es wurde keine Naht durchgeführt. Die ALA-PDT-Behandlungen (3–6 Anwendungen) erfolgten unmittelbar nach der Operation mit rotem Licht (633 nm). 10 Frauen und 6 Männer im Alter von 33 bis 84 Jahren mit periokulärem BCC (8 von 16 waren vom nodulären Typ, 2 infiltrativ, 2 nodulär-zystisch, 1 ulzerativ, 3 unbekannt) schlossen die Behandlung mit hoher Zufriedenheit ab. Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen oder Narbenbildungen auf. Während der Langzeit-Nachbeobachtung über 1 bis 3,5 Jahre wurde kein Tumorrezidiv festgestellt. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Heilung per Sekundärintention nach marginaler Resektion in Kombination mit ALA-PDT das Gewebedefizit reduzieren und gleichzeitig eine exzellente Heilungsrate erzielen kann. Damit bietet sich eine alternative und ästhetisch ansprechende Behandlungsmethode für ein lokal begrenztes periokuläres BCC.

Quelle:

Clin Exp Dermatol. 2025 Mar 10:llaf114. http://doi.org/10.1093/ced/llaf114.

Second-intention Healing Combined with ALA-PDT in the Treatment of Periocular Basal Cell Carcinoma.

Huang X(1), Luo S(1), Zhan Y(1), Fu S(1), Zhang H(1).

Jun 02 2025

Isotretinoin und Plasmaspiegel von Aminosäuren (NEWSBLOG 2025)

Acne vulgaris kann wirksam mit Isotretinoin behandelt werden, allerdings treten während und nach der Behandlung mehrere Nebenwirkungen auf. Die Vermeidung dieser Nebenwirkungen ist wichtig für den Behandlungserfolg. Diese Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Veränderungen der Plasmaspiegel von Aminosäuren bei Patienten mit Acne vulgaris nach drei Monaten Isotretinoin-Behandlung und den Nebenwirkungen. Dafür wurden vor und nach der Behandlung Plasmaproben von 35 Patienten gesammelt. Nach der Behandlung zeigten sich statistisch signifikante Veränderungen bei den Plasmaspiegeln von 15 Aminosäuren. Während die Konzentrationen von L-Arginin, Taurin, L-Asparagin und L-Prolin abnahmen, stiegen die Werte von L-Serin, L-Alanin und L-Cystin an (p < 0,05). Beim Vergleich der Aminosäureprofile von männlichen und weiblichen Patienten vor und nach der Behandlung unterschieden sich die Plasmaspiegel von L-Arginin (p = 0,0017), L-Cystin (p = 0,0224) und L-Histidin (p = 0,0167) signifikant. Darüber hinaus zeigte die Analyse der Korrelationsmatrix eine starke Korrelation (R > 0,8) zwischen L-Leucin, L-Isoleucin, L-Norvalin und L-Valin. Die Wirkung der Isotretinoin-Behandlung auf achtzehn Stoffwechselwege – darunter der Cystein- und Methionin-Stoffwechsel, der Glycin-, Serin- und Threonin-Stoffwechsel, der Alanin-, Aspartat- und Glutamat-Stoffwechsel sowie der Arginin- und Prolin-Stoffwechsel – steht in engem Zusammenhang mit den therapeutischen Wirkungen und Nebenwirkungen von Isotretinoin. Den Studienergebnissen zufolge kann die Einnahme von L-Arginin, L-Asparagin, N-Acetylcystein und Taurin während der Isotretinoin-Behandlung helfen, Nebenwirkungen wie Hauttrockenheit, Blepharitis, Nagelbrüchigkeit und Müdigkeit zu vermeiden. Insgesamt liefert die Studie nützliche Erkenntnisse zur Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit der Isotretinoin-Behandlung sowie zur Verringerung der damit verbundenen Nebenwirkungen.

Quelle:

Arch Dermatol Res. 2025 Mar 17;317(1):591. http://doi.org/10.1007/s00403-025-04106-0.

Changes of plasma amino acid levels and metabolic pathways in isotretinoin therapy: ınsights into managing acne vulgaris side effects.

Akman TC, Yazıcı M, Atila A.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

Anzeige

©WIKIDERM GmbH • KontaktFAQImpressumNutzungsbedingungenDatenschutzerklärungFacebook