In dieser Studie wird die Rolle des „Preferentially expressed antigen in melanoma“ (PRAME) – eines sogenannten Cancer-Testis-Antigens – bei der Melanomprogression untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der Funktion von PRAME in melanomabgeleiteten extrazellulären Vesikeln (EVs) und deren Einfluss auf benigne Melanozyten. Die Ergebnisse zeigen, dass PRAME in Melanom-Zelllinien, Gewebeproben und im Plasma von Patienten stark exprimiert ist und in EVs nachweisbar ist. Diese Vesikel übertragen sowohl PRAME-Protein als auch PRAME-mRNA auf benigne Melanozyten. Dies führt zu ausgeprägten Veränderungen in deren Genexpression, einer erhöhten Zellproliferation sowie der Entwicklung eines maligneren Phänotyps. Ein Knockout von PRAME in Melanomzellen reduziert diese protumorigenen Effekte auf Melanozyten deutlich und unterstreicht damit die Rolle von PRAME in der EV-vermittelten Zellkommunikation. Der Nachweis von PRAME in Plasma-Vesikeln legt zudem nahe, dass es sich um einen potenziellen Biomarker zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf Therapien handelt – auch bei seltenen Melanomsubtypen. Diese Erkenntnisse identifizieren PRAME als einen zentralen Akteur in der Melanomprogression und deuten darauf hin, dass das gezielte Blockieren von PRAME-haltigen EVs eine vielversprechende therapeutische Strategie darstellen könnte, um das Fortschreiten und die Metastasierung des Melanoms zu hemmen.
Quelle:
J Invest Dermatol. 2024 Nov 27:S0022-202X(24)02959-2. http://doi.org/10.1016/j.jid.2024.10.612.
The Influence of Melanoma Extracellular Vesicles on Benign Melanocytes: A Role for PRAME in Modulation of the Tumor Microenvironment.
Liu X, Janknecht R, Asadbeigi SN, Perry L, Naqash AR, Ding WQ, McBride JD.